Gründung des Chors
Bürgermeisterin Dr. Ellen Wiederholt machte Musiklehrer Peter Zinnen den Vorschlag, doch einen Damenchor zu gründen, der würde in Hilden noch fehlen. So lud er am 09. März 1984 singfreudige Damen ins Kolpinghaus ein. Zum ersten Treffen kamen s Textfeld >>bereits 11 Damen, weitere folgten. Der neu gegründete Frauenchor nannte sich Chor ’84 Damenchor Hilden. Innerhalb des 1. Jahres wuchs der Chor bereits auf 30 Mitglieder. Manche Sänger der etablierten Chöre in Hilden betrachteten den neuen Frauenchor mit Skepsis. Beim 1. gemeinsamen Konzert der weltlichen Chöre Hildens sangen die Damen ihren Part beim gemeinsamen Schlusslied „Halleluja“ von G.F. Händel sicher und auswendig. Die Herren mussten feststellen, dass es sich beim neuen Frauenchor doch nicht nur um einen „singenden Kegelclub“ handelte.
Ein Grund für den regen Zulauf war auch von Anfang an auf das besondere Repertoire des Chores zurück zu führen. Chorsätze für Frauenchor, ausgenommen klassische Werke, waren sprachlich und thematisch überwiegend nicht auf der Höhe der Zeit. Das änderte Peter Zinnen, indem er für Musiktitel, die die Frauen sich wünschten, den Chorsatz schrieb.
Reisen in Hildens Partnerstädte Warrington und Nove Mesto
1988 unternahm der Chor ’84 zusammen mit den Männerchören Quartettverein Rheingold und MGV Germania eine Chorfahrt nach Warrington. Stadtdirektor Heinz Brieden begleitete die Chöre. In der Parr Hall fand ein gemeinsames Konzert mit dem Male Voice Choir statt.
Die 2. Partnerstadt Hildens Nove Mesto besuchte der Chor 1993, kurz nach der Gründung
der Tschechischen Republik. Bei der Zwischenstation in Prag war die Überraschung groß, als im gebuchten Hotel der neue Besitzer nichts von einer Buchung wusste. Der Chor kam ersatzweise in einem Hostel mit Mehrbettzimmern unter, mit Bad zwischen zwei Zimmern, von beiden Seiten zugänglich, unerwartete Begegnungen nicht ausgeschlossen. Der Empfang in Nove Mesto war dafür sehr herzlich. Der Chor wurde mit Kuchen und Gulaschsuppe versorgt, und das geplante Konzert mit dem Frauenchor aus Nove Mesto konnte stattfinden.
Chor'84 in Warrington
Im Veterans-Stadion in Philadelphia
USA-Reise
Eine ganz besondere Chorreise war die Konzertreise 1992 nach New York und Philadelphia im Rahmen des „International-Choir-Festivals“. Höhepunkt war der Auftritt vor 45.000 Zuschauern im Veteran’s Stadion in Philadephia. Hier sollten vier von 27 teilnehmenden Chören die amerikanische Nationalhymne anlässlich eines Baseball-Spiels singen. Von 4 Chören blieben der Chor ’84 und MGV Liederkranz aus Hertmannsweiler, dem der Dirigent abhanden gekommen war. Peter Zinnen rettete den Auftritt, indem er nach kurzer Verständigungsprobe mit beiden Chören die amerikanische Nationalhymne im Stadion dirigierte. Die dankbaren Hertmannsweiler versprachen, Kontakt zu halten. Das wurde allerdings erst 10 Jahre später wahr. Im Rahmen eines Dirigentenlehrgangs in Stuttgart traf Peter Zinnen zufällig einen Sänger aus Hertmannsweiler wieder. Das war der Beginn von vielen gegenseitigen Besuchen und gemeinsamen Konzerten.
Begegnungen mit anderen Chören
Im Laufe von 40 Jahren fanden viele Konzerte mit rund 20 verschiedenen Chören statt, bereichernde Begegnungen für alle Beteiligten; davon seien drei besondere hervorgehoben:
Zum 20 jährigen Jubiläumskonzert des Chor ’84 hatten die Damen „ Lustschrei“, Düsseldorfs 1. Schwuler Männerchor eingeladen.
Ein Chor besonderer Art ist auch der Japanische Männerchor Düsseldorf und Frauenchor „Sakura“, mit dem der Chor ’84 seit 2010 verbunden ist. Beide Chöre singen mit wechselnden Mitgliedern, meist Geschäftsleute und deren Frauen, die nach drei Jahren in Düsseldorf überwiegend wieder nach Japan zurückkehren. Keine leichte Aufgabe für Vorsitzenden Thomas Takeda und Dirigentin Yoshiko Hara. Sprachbarrieren verschwinden beim gemeinsamen Singen
Ein ganz beliebter Chor besteht aus den Kitakindern des FZ „Die Arche“, seit 2009 fester Bestandteil im Programm des Weihnachtskonzertes. Sie erhalten immer den meisten Beifall.
Krisen im Chor
Kurz vor dem Weihnachtskonzert 2017 erkrankte Chorleiter Peter Zinnen schwer und verstarb am 21.12. Ein schwerer Verlust, 33 Jahre waren Sängerinnen und Chorleiter freundschaftlich miteinander verbunden. Das Konzert absagen? Bei aller Trauer waren sich die Sängerinnen einig, dass Peter Zinnen das nicht gewollt hätte. Hilfe kam vom Chorverband Düsseldorf in Form des Verbandchorleiters TilmanWohlleber. Er führte in den wenigen verbleibenden Wochen die Proben zu Ende. Das Weihnachtskonzert konnte stattfinden.
Wer sollte in Peters Zinnens große Fußstapfen treten. Nach einem Probedirigieren verschiedener Kandidaten fiel die Wahl auf Eugen Momot. Nach nunmehr 7 Jahren vertrauensvoller Zusammenarbeit kann man feststellen, dass die Entscheidung richtig war. Mit ihm hat der Chor außer einem Dirigenten auch einen ausgezeichneten Pianisten gewonnen. Was das Repertoire betrifft, hält er es wie sein Vorgänger. Gibt es zu bestimmten Stücken keinen Notensatz für mehrstimmigen Frauenchor, so schreibt er ihn selbst.
Die Coronazeit stellte eine schwere Prüfung für alle Sängerinnen dar, wurde ihnen doch außer den Kontakten mit den Sangesschwestern die beglückende, ausgleichende Tätigkeit des gemeinsamen Singens genommen. Man hielt Kontakt, Handy sei Dank und es entwickelte sich ein trotziger Durchhaltewillen: Jetzt erst recht!
Nach langer Zeit Stille waren immerhin sehr eingeschränkte Proben erlaubt: 3 Meter Abstand zwischen den Sängerinnen, 6 Meter zum Dirigenten, alles wurde desinfiziert und per Sitzplan dokumentiert. So konnten im ganzen Raum nur wenige Sängerinnen abwechselnd proben. Besser als nichts. Umso schöner war es, als endlich wieder geprobt werden konnte.
Probe- und Konzerträume
Geprobt wurde auf Kegelbahnen und Nebenräumen von Gaststätten. Als die Suche danach schwierig wurde, brachte der „Stadtverband der Musiker und Sänger“ die Lösung. Friedhelm Burchartzals Vorsitzender trat bei der Umgestaltung der ehemaligen Hauptschule Gerresheimer Str. dafür ein, auch für die Musiker und Sänger außerhalb der städt. Musikschule einen Proberaum zu schaffen, der dankbar angenommen wurde.
Anfangs trat der Chor oft in St. Konrad und auf Festen und Feiern auf. Von 2001 - 2008 war die Aula des Helmholtz-Gymnasiums seine Konzertstätte. Aber dann reifte die Entscheidung, das Weihnachtskonzert in der Stadthalle Hilden zu veranstalten. Es entstand ein etwas anderes Konzertformat: Moderate Preise, Plätze an Tischen statt in Stuhlreihen, für das leibliche Wohl wird gesorgt. Das Repertoire ist bunt gemischt und abwechslungsreich, die Stadthalle weihnachtlich geschmückt. Zum Konzert Weihnachtsstimmung pur.
Der Chor
Er besteht heute aus 30 aktiven Sängerinnen und weiteren 13 nicht aktiven Mitgliedern.
Das Repertoire besteht aus beliebten Musicalsongs und klassischen Titeln, ergänzt durch
populäre Songs und Evergreens.
Der Chor singt 4stimmig. Die älteste aktive Sängerin ist Jahrgang 39, die Jüngste Jahrgang 89, also 50 Jahre Altersunterschied. Aber das ist kein Problem, sondern eine Bereicherung. Neue Sängerinnen sind immer willkommen.
Der Vorstand arbeitet seit Jahren im Team zusammen, jede hat ihre Aufgaben und arbeitet selbständig. Im Herbst beginnen die intensiven Vorbereitungen zum traditionellen Weihnachtskonzert in der Stadthalle Hilden, das meist am 3. oder 4. Advent veranstaltet wird. Das Konzert so zu gestalten, wie es ist, vor- auf- und hinter der Bühne erfordert eine Zusammenarbeit aller Mitglieder. Jede hilft gemäß ihren Kräften und alle freuen sich, wenn das Konzert gelungen ist und die Besucher frohen Herzens nach Hause gehen.
Chor'84 vor dem Düsseldorfer Rathaus anlässlich der
Ehrung für 40 Jahre
durch den Düsseldorfer Chorverband